Deutsche Jugendmeisterschaften (U25) im Para-Tischtennis

Was für eine Stimmung in der Emstalhalle in Oberbrechen, die damit ihren sicherlich höchsten Höhepunkt vor ihrer Sanierung erlebt haben dürfte und mit ihr alle Gäste und Teilnehmer/innen.

Dem Tischtennisclub 68 Oberbrechen war es gelungen, diese hochkarätige Veranstaltung nach Oberbrechen zu bringen und diese formvollendet durchzuführen.

Kurz nach dem gerade erst gefeierten 50jährigen Bestehen des Vereins konnte sich der erste Vorsitzende, Dennis Königstein, zusammen mit dem Verein und allen Helferinnen und Helfer vor, während und nach der Veranstaltung freuen, Oberbrechen gastfreundlich mit einer ganz besonderen Willkommenskultur präsentiert zu haben.

Willkommen waren insgesamt 74 Sportlerinnen und Sportler mit 25 Betreuerinnen und Betreuern und ihren Fans. Sie kamen aus allen Ecken der Republik (die weitesten kamen aus Schleswig Holstein und Berlin) und so war es ein sprachliches „Hallo“, welches genauso barrierefrei gelang, wie auch der Sport an den 16 Tischen, die in der oberen Emstalhalle aufgebaut und die Spielfelder, die vorbereitet waren.

Die Teilnehmer waren in erster Linie Sportlerinnen und Sportler, ihre Einschränkungen und Behinderungen standen nachhaltig hinter diesen sportlichen Extremleistungen an. Der jüngste Teilnehmer war zehn Jahre, die ältesten – klassenbedingt: 25.

20 Schiedsrichter unter der Flagge des Hessischen Tischtennisverbandes ( HTTV ) sorgten für faire Spiele und die Turnierleitung – Oberschiedsrichterin war Gudrun Wenzel vom HTTV.

Musikalisch brillierte die junge Ausnahmesängerin Vanessa Müller, gerade erst 17 und schon bekannt aus zahlreichen TV-Auftritten, intonierte sie die Deutsche Nationalhymne.

Kinder des TTC 68 Oberbrechen präsentierten dazu die Deutsche Nationalflagge.

Moderator Nils Lappahn führte professionell durch das Programm von der Eröffnung bis in den Abend zur Siegerehrung.

Veranstalter war der Deutsche Behindertensportverband e.V. und Ausrichter der Hessische Behinderten- und RehabilitationsSportverband e.V. in Zusammenarbeit mit dem TTC 68 Oberbrechen e.V.

Für die Sicherung der Verkehrswege sowie die medizinische Versorgung geht der Dank an die Freiwillige Feuerwehr Oberbrechen, den DRK-Ortsverein Niederbrechen und den Turnierarzt Dr. Gerd Roos.

Darüber hinaus sorgten am Freitag, dem ersten Turniertag mit Trainingsmöglichkeiten und Besprechungen rund 40 Helferinnen und am eigentlichen Wettkampftag 70 Helferinnen und Helfer für den reibungslosen Ablauf. Tatkräftige Unterstützung durfte der TTC erfahren durch den TSG und MGV Oberbrechen sowie die Feuerwehr und Herbstlaub.

Zur Eröffnung war wirklich alles geboten: Der erste Vorsitzende Dennis Königstein freute sich, zusammen mit seinem Vater Günther Königstein und dem Verein zahlreiche Gäste begrüßen zu dürfen.

Allen voran: Peter Beuth (Hessischer Minister des Inneren und für Sport), Landrat Michael Köberle, Bundestagsabgeordneter Klaus-Peter Willsch, Landtagsabgeordneter Joachim Veyhelmann auch in seiner Funktion als Kreistagsvorsitzender, Bürgermeister Peter Vogel (Bad Camberg), Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (Hünfelden), Bürgermeister Frank Groos (bei der Siegerehrung, morgens verhindert durch den zeitgleich stattfindenden Umwelttag der Gemeinde mit allen Vereinen), Vertreter der unterstützenden Vereine, Rektor Bernd Steioff, Werner Schlenz (ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Brechen und Geschäftsführer der Lebenshilfe Limburg Diez).

Behinderte oder Menschen mit Behinderungen, eingeschränkte Menschen – wie soll man sie nennen? – MENSCH wäre gut! Das, was mit INKLUSION sperrig daher kommt und bedeuten soll, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander arbeiten oder in diesem Fall Sport treiben – das drückt in Worten nicht ansatzweise aus, was man an diesen beiden Tagen speziell, aber auch das ganze Jahr über beim TTC 68 Oberbrechen erleben kann.

MENSCHEN sind MENSCHEN und so selbstverständlich, so herzlich und so hilfsbereit und so verdammt sportlich, wie die jungen Menschen, die ihre Karriere noch vor sich haben und vielleicht irgendwann bald unser Land im Zeichen der Ringe vertreten könnten, wie Innenminister Peter Beuth hoffnungsvoll in Aussicht stellte, so sollte der Umgang mit „Behinderten“ definitiv auch im Alltag gelingen.

Begegnen Sie Menschen einfach „ganz normal“ – leben, lachen, spielen Sie und genießen Sie das Leben gemeinsam!

Tischtennis leben und erleben, das ist das Motto des Tischtennisclubs 68 Oberbrechen und dazu lädt Dennis Königstein alle Interessierten ein.

Bürgermeister Frank Groos freut sich schon – denn schon jetzt ist nach Angaben von Günther Königstein der Trainingsraum des TTC einer der schönsten in ganz Deutschland gewesen – spätestens nach der Sanierung der Halle wird es wohl noch schöner werden. Er lud die Teilnehmer/innen ein, einfach nochmal nach Oberbrechen zu kommen, um sich davon zu überzeugen und gratulierte zu dieser tollen Veranstaltung.

Joachim Veyhelmann (MdL) überbrachte als Vorsitzender des Kreistages auch die Grüße der im Kreistag vertretenen Fraktionen und blickte mit Respekt und Wertschätzung auf die über 50jährige Vereinsgeschichte.

Der Ausrichtung der Veranstaltung zollte er ebenfalls großen Respekt und dankte allen, die diese Veranstaltung ermöglicht haben und bereit waren, Verantwortung zu übernehmen – auch unter Zurückstellung persönlicher Interessen Freizeit geopfert haben um bei der Bewältigung der anstehenden Aufnahmen zu helfen.

Einander offen begegnen und eine gemeinsame Zukunft für alle Menschen aufbauen – das sollte das Ziel sein, so, wie es beim TTC Oberbrechen vorgelebt würde, so Veyhelmann weiter. Gerade Sport sei besonders gut geeignet, um das gegenseitige Verständnis von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu stärken und Vorurteile und Berührungsängste abzubauen. Die Förderung des Behindertensports und der Inklusion hat für die Abgeordneten und die Regierungskoalition einen hohen Stellenwert. Wie auch Bürgermeister Frank Groos, überreichte auch Joachim Veyhelmann einen finanziellen Beitrag, über den sich der erste Vorsitzende am Abend der Siegerehrung freuen durfte.

Vanessa Müller brachte weitere Songs zu Gehör, darunter auch die Premiere eines selbst geschriebenen Liedes.

Der Abend klang dann gesellig bei Musik und leckeren Speisen nach der Siegerehrung aus – die Zeit zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen wurde reichlich genutzt.

Die 75 Seiten starke Turnierbegleitschrift, unterstützt von zahlreichen Partnern, ist noch beim TTC erhältlich und informiert umfassend über die gezeigten Leistungen aber auch unsere Region und enthält die Grußworte zur Veranstaltung.

An beiden Tagen zusammen freute sich die Emstalhalle über fast 800 Besucher/innen.

Eine tolle und hochkarätige Veranstaltung, die allen noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird.

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